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Augmented Reality in der Industrie

Wie AR-Brillen Betriebsabläufe transformieren

14.03.2024
von Redaktion F+H

In der Industrie ist Augmented Reality auf dem Vormarsch. Dabei hat die Industrie ihre eigenen Anforderungen. Denn eine Datenbrille darf im alltäglichen Gebrauch nicht allzu sperrig und zu schwer sein. Vor diesem Hintergrund hat das Schweizer Technologie-Unternehmen Almer Technologies die 179 Gramm leichte Arc 2 Datenbrille entwickelt, die sich an den Bedürfnissen der Nutzer in der Praxis orientiert.

Ob Remote Support oder Schulungen ‒ Augmented Reality birgt ein großes Potenzial, zahlreiche betriebliche Prozesse in Produktion, Montage, Inspektion, Wartung oder Logistik zu vereinfachen. Besonders interessant ist die Technologie für Unternehmen mit mehreren Standorten. Bisher entstehen vielen Unternehmen hohe Kosten, wenn irgendwo auf der Welt eine Maschine ausfällt und die Teams vor Ort den Fehler nicht selbst beheben können. Oft müssen Mitarbeiter extra anreisen, um einen Fehler zu lokalisieren und zu beheben. Je nach Entfernung steht die betroffene Maschine mehrere Tage still. Hinzu kommen die Kosten für die An- und Abreise und die damit verbundene unproduktive Zeit des Reisenden. Werden hingegen AR-Lösungen wie Datenbrillen eingesetzt, lassen sich diese Prozesse verkürzen. Trägt beispielsweise ein Konstrukteur eine AR-Brille, sieht der zugeschaltete Spezialist die Maschine in Echtzeit und kann ihn bei der Reparatur anleiten. Mithilfe solcher Smart Glasses ist es möglich, dem Nutzer auf der Brille visuell anzuzeigen, welche Schraube er an welcher Stelle anziehen oder welche Teile er austauschen muss. Der digitale Blick über die Schulter via AR-Brille hat einen weiteren Vorteil: Im Gegensatz zu Handheld-Lösungen, bei denen Tablet oder Smartphone zum Einsatz kommen, hat der Konstrukteur während der Session beide Hände frei.

Zu schwer und zu teuer
Es ist also kein Wunder, dass immer mehr Industrieunternehmen versuchen, AR in ihre Prozesse zu integrieren. In der Praxis stellt sich dann jedoch oft Ernüchterung ein. „Es gibt zahlreiche Lösungen am Markt. Viele gehen allerdings völlig an den Bedürfnissen der Nutzer oder den Anforderungen der Unternehmen vorbei. Wir erleben immer wieder, dass die teuer angeschafften AR-Brillen in der Ecke liegen bleiben oder eine komplexe Infrastruktur hohe Unterhaltungskosten verursacht“, berichtet Sebastian Beetschen, der CEO des Schweizer Technologie-Unternehmens Almer Technologies.
Für Beetschen selbst ist klar, warum sich die bisher am Markt verfügbaren Lösungen nicht durchsetzen konnten: „Mit der Einführung von AR im industriellen Umfeld wurden sehr hohe Erwartungen geschürt. Die Prozesse wurden viel zu komplex gestaltet und die Integration der Datenübertragung war unglaublich aufwändig und zeitintensiv.“ Zudem müssen die meisten am Markt erhältlichen AR-Brillen mit einer separaten Software erworben werden, was die Implementierungskosten erhöht. Erschwerend kommt hinzu, dass die Nutzer die Systeme im Arbeitsalltag eher als Belastung, denn als Arbeitserleichterung empfinden. „Wer den ganzen Tag eine klobige, 650 g schwere AR-Brille tragen muss, ist zu Recht frustriert. Wir haben uns immer gedacht: Das muss besser gehen.“ Also beschloss Beetschen zusammen mit Timon Binder in der Schweiz das Start-up Almer zu gründen. Das Ziel: Smart Glasses zu entwickeln, die sich einfach und kostengünstig in bestehende Prozesse integrieren lassen und gleichzeitig von den Mitarbeitern akzeptiert werden.

Brille aufsetzen und sofort loslegen
Beetschen und sein Team haben die nur 179 Gramm leichte Almer Arc 2 entwickelt. Die AR-Brille ist ergonomisch gestaltet, verfügt über ein hochauflösendes See Through Displays und wird von den Nutzern schnell akzeptiert. Dabei bietet Almer eine Komplettlösung aus Hard- und Software. „Für unsere Kunden spielen wir die benötigte Software einfach auf die jeweilige Brille auf, bevor wir sie ausliefern. So können die Nutzer sofort mit der Arbeit beginnen, wenn sie die Brille erhalten. Aufwändige Programmierungen auf Kundenseite entfallen komplett“, so Beetschen.
Dank eines monatlichen Abosystems sowohl für die Hardware von Almer als auch für die notwendige Software, die vom Partner Teamviewer kommt, bleiben die Anschaffungskosten der Arc 2 außerdem gering. Darüber hinaus kümmert sich das Start-up um die komplette Abwicklung für die Unternehmen. Neben der kundenspezifischen Konfiguration übernimmt Almer auch die Verteilung an die Einsatzorte. Sollte eine Brille beschädigt werden, erhält der Kunde innerhalb von 48 Stunden ein Ersatzgerät.

Kooperation mit Tech-Riesen
Beetschen berichtet weiter, dass viele Unternehmen den neuen AR-Lösungen aufgrund negativer Erfahrungen zunächst skeptisch gegenüberstehen. „Wenn wir aber zeigen, wie wir die bisherigen Schwachstellen der Brillentechnologie lösen, rennen wir offene Türen ein.“ Das Interesse an der Arc 2 sei riesig. Auch führende Technologiekonzerne haben das Potenzial erkannt und setzen auf die Almer-Technologie. So kooperiert das Technologie-Start Up beispielsweise mit dem Technologiekonzern Teamviewer und arbeitet auch mit dem amerikanischen Chip-Riesen Qualcomm eng zusammen. Gemeinsam setzen sie alles daran, dass Unternehmen endlich schnell und einfach von den Vorteilen der Augmented Reality profitieren können.

Text/Foto: Almer Technologies AG

 

 

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