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Prozessanalysen

Kennzahlentiefe statt Bauchgefühl

20.01.2025
von Redaktion F+H

Die MotionMiners GmbH, Dortmund, überführt die Funktion „Betriebsdaten-Matching“ in den Regelbetrieb. Erster Anwender und vormaliger Pilotpartner ist die Zufall Logistics Group, die dadurch Prozesse im Stückguthandling bis auf Relations-, Verpackungs- und Kundenebene herunterbrechen kann.

Die Grundlage für das Betriebsdaten-Matching bilden die anonymisiert erfassten Bewegungsdaten von Mitarbeitern oder Fahrzeugen, die der Anwender mit den Mess-Sets der Motion-Mining-Sensorik aufgezeichnet hat. „In unserer Stückguthalle in Göttingen mit einer Grundfläche von 11.0000 Quadratmetern haben wir auf diesem Weg über drei Wochen 600 Datenstunden im Bereich der internationalen Stückgutverkehre erhoben“, umreißt Daniel Kaiser, Senior Experte Geschäftsprozessoptimierung bei Zufall Logistics und verdeutlicht, „das sind Daten, die vorher nicht verfügbar waren und jetzt Transparenz in die Handling-Abläufe bei der Vorsortierung, an der Rampe und bei der Verladung bringen.“
Mit dem Betriebsdaten-Matching gewinnen Prozessingenieure eine weitere Dimension hinzu. Die Nutzer werden befähigt, die Analyseergebnisse von MotionMiners mit den eigenen Betriebsdaten aus ihrem vorhandenen System (TMS-, WMS-, ERP-, Maschinendaten) auf der MotionMiners-Plattform zu korrelieren. Das hebt die Prozessanalyse im Bereich der Intralogistik auf ein neues Level. Dies bestätigt Anwender Kaiser: „Das Betriebsdaten-Matching hilft uns, Auswertungen zu detaillieren und noch gezielter mögliche Prozessengpässe oder -abweichungen zu erkennen.“

Die Illustration zeigt die Betriebsdaten (blau) und die erhobenen Bewegungsdaten von der Logistik-fläche (orange), welche in der Software, der MotionMiners Process Intelligence kombiniert ausgewertet werden. Diese gemeinsame Analyse liefert Prozesskennzahlen in einer neuen Tiefe

Mehrwerte schaffen
Die Datengenerierung und Ermittlung der Prozesskennzahlen geschieht mit dem Analyse-Dashboard der MotionMiners Process Intelligence. „Dabei nutzen wir Machine Learning, um Ineffizienzen zu identifizieren und Optimierungspotenziale aufzudecken“, erläutert Sascha Kaczmarek, Mitgründer von MotionMiners. „Mithilfe des integrierten Betriebsdaten-Matchings erhalten Unternehmen innerhalb kurzer Zeit Kennzahlen in einer neuen Tiefe und Granularität.“ So ließen sich zum Beispiel nun Aufwände pro Auftrag, Kunde oder auch Artikel ermitteln, um noch gezielter Optimierungspotenziale aufzudecken. Das Anwendungsspektrum sei vielseitig: Das Matching-Tool unterstütze beim Benchmarking, schaffe Transparenz und diene der Auditierung von bestehenden Prozessmodellen.

Weg von Durchschnittswerten
Der Import der Betriebsdaten auf die Plattform ist im CSV-Format möglich, was die Voraussetzungen für eine schnelle und flexible Verarbeitung schafft und keine IT-Schnittstelle zu den vorhandenen Systemen notwendig macht. Anhand eines Beispiels zeigt Kaiser den Zugewinn an Informationen beim Stückgutumschlag: „Die MotionMiners-Messungen ergaben eine durchschnittliche Stückgut-Verladebewegung von 1:45 Minuten bei unseren 30 bis 40 internationalen Relationen. Durch das Betriebsdaten-Matching wissen wir, dass die länderbezogenen Zeiten bis zu 30 Prozent von diesem Durchschnitt abweichen.“ Mit in die Analyse einbezogen habe man Auftragsdaten wie Relationen, Verpackungsarten sowie Empfänger/Versender.
Durch die klare Zuordnung der Bewegungsdaten zu den Auftragsdaten werden die Zusammenhänge deutlich und es entstehen belastbare Bewertungsgrundlagen für Entscheidungen. Als mögliche Maßnahmen bei der Spedition Zufall leitet Kaiser die Anpassung der Verkehrssteuerung und die Flexibilisierung der Personalplanung ab. Auch betriebswirtschaftlich rechnet sich die Prozessanalyse mit Motion-Mining für die Spedition. „Durch die Sensortechnologie bekommen wir über zwei bis drei Wochen transparent Daten über alle Verladungen. Bei einer händischen Erfassung könnten wir den Fokus nur auf drei bis vier Verladungen mit weniger Messungen legen“, vergleicht Kaiser.

Weiteres Ziel im Blick
Im nächsten Schritt will der Logistiker das Betriebsdaten-Matching von dem projektbezogenen Einsatz zu einem kontinuierlichen Prozess weiterentwickeln. Das Ziel ist, dass die relevanten Prozesskennzahlen perspektivisch auf Tagesbasis vorliegen. Der Logistiker Zufall setzt die Hard- und Software zum Sammeln von Prozessdaten und deren Auswertung bereits seit dem Jahr 2022 ein. Durchgeführt wurden verschiedene Projekte in den Umschlaglagern Göttingen, Haiger, Nohra und Fulda sowie im Logistikzentrum Kandel mit jeweils diverseren Messreihen.

Text/Foto/Illustration: MotionMiners

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