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Getriebemotoren sichern optimale Förderleistung beim Getreideumschlag

23.08.2021
von Redaktion F+H

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Die dänische Lachenmeier Monsun A/S ist spezialisiert auf die Projektierung und den Bau von Logistikanlagen für Schüttgüter wie Getreide, Ölsaaten und Futtermittel. Bevorzugter Partner für Antriebssysteme ist Nord Drivesystems. Mit dem Fredericia Bulk Terminal wurde im Sommer 2019 wieder ein gemeinsames Projekt erfolgreich in Betrieb genommen.

Fredericia Shipping wurde 1973 von Niels Jørgen Andersen gegründet und ist heute als Terminalbetreiber vielfältig aufgestellt. Außer dem Stammsitz im Hafen von Fredericia gibt es Anlagen in den meisten wichtigen dänischen Hafenstädten. Neben dem Hauptgeschäft mit Getreide und Futtermitteln ist das Unternehmen auch beim Handelsumschlag von Containern und Stahl aktiv. „Wir wollen nah bei unseren Kunden sein und mit ihnen wachsen. Das ist auch der Grund, warum wir uns auf das Abenteuer eingelassen haben, dieses Getreideterminal zu bauen, das von einem der größten dänischen Getreideexporteure genutzt wird“, erklärt Klaus G. Andersen. Er ist seit 25 Jahren Eigentümer und Geschäftsführer des Unternehmens Fredericia Shipping und des Fredericia Bulk Terminals und erläutert den Zweck der Investition in die Siloanlage: „Dänemark ist ein Großerzeuger von Getreide und Schweinefleisch. Da die Schweinefleischproduktion aber abnimmt, wird auch weniger Getreide als Futtermittel im Inland verbraucht. Der Bedarf an Exportkapazitäten für Getreide steigt entsprechend an, weshalb wir die Lachenmeier Monsun A/S beauftragt haben, das neue Getreidesiloterminal in Fredericia zu bauen.“

Verdoppelte Kapazität für den Export
Die Kapazität des im Sommer 2019 in Betrieb genommenen Getreideterminals beträgt 40.000 Tonnen, womit sich die Kapazität des Fredericia Bulk Terminals beinah verdoppelt hat. Das erfordert natürlich ein leistungsfähiges und zuverlässiges Fördersystem. Das Getreide wird mit Lastwagen entweder direkt von den Feldern oder aus Siloanlagen aus dem dänischen Inland beim Terminal angeliefert und danach gereinigt, getrocknet und sofort gelagert. Anschließend wird es zu Schiffen befördert und verladen. Einige Chargen gelangen auf Lastwagen auch an andere Lagerstätten. Die Anlage kann zehn Lkw pro Stunde annehmen. Das entspricht 300 Tonnen pro Stunde. Darauf sind alle Fördersysteme zum Befüllen der Silos sowie der Reinigungsanlagen ausgelegt. Beim Beladen der Schiffe müssen bis zu 600 Tonnen pro Stunde wieder aus den Silos abgeben werden.
Fredericia Shipping diskutierte das Projekt mit mehreren Lieferanten und kam am Ende zu der Entscheidung, dass die Lösung der Lachenmeier Monsun A/S hinsichtlich Bauweise, Funktion und Kostenaufwand am attraktivsten war. Nach den ersten Monaten im Praxisbetrieb ist Klaus G. Andersen zufrieden mit der Leistung und Funktion des neuen Terminals. Ein wichtiger Bestandteil der Anlage sind die mehr als 40 Getriebemotoren verschiedener Bauarten und Größen, die von Nord Gear Danmark A/S einem Unternehmen der Nord Drivesystems Gruppe geliefert wurden. Sie treiben die Förderbänder und Becherwerke zum Transport des Getreides an und machen das hohe Umschlagsvolumen überhaupt erst möglich. „Die Antriebssysteme von Getriebebau Nord haben sich bisher durch stabile Funktion in unserer Anlage bewiesen und wir sind mit den Antrieben sehr zufrieden“, bestätigt Klaus G. Andersen.

Zuverlässige Markenantriebe weltweit
Christian Pedersen ist einer der beiden Teilhaber der Lachenmeier Monsun A/S im dänischen Sønderborg und gleichzeitig der Verkaufsleiter. Er erzählt wie es zu der Zusammenarbeit mit Nord kam: „Wir arbeiten bereits seit mehr als 20 Jahren mit Nord Drivesystems zusammen. Die Niederlassung liegt in direkter Nähe zu unserem Unternehmen und Nord bietet eine große Auswahl an Getriebemotoren, die ideal für das Schüttguthandling geeignet sind und gut zu unseren Geräten passen.
Die Nord-Antriebe sind im ganzen Werk verbaut, hauptsächlich als Hauptantriebseinheiten der Antriebsketten für die horizontale und vertikale Förderung. Aber auch in Aggregaten wie Toren, Ventilen und Lüftern kommen viele Anriebe des Herstellers zum Einsatz. Welche Getriebearten eingebaut werden hängt vor allem von der Lage und dem Bauraum am Einsatzort ab. Ist der Platz beengt setzen die Planer bei Lachenmeier eher auf Flachgetriebe. Bei der Auswahl des richtigen Getriebemotors vertraut Pedersen auf das Know-how der Nord-Ingenieure: „Wir formulieren unsere Anforderungen und die unserer Komponenten an die Getriebemotoren, legen die anzuwendenden Betriebsfaktoren fest, also wie viele Stunden am Tag sie laufen, wie viele Jahre und in was für einer Umgebung sie eingesetzt werden, etc. Nord Drivesystems macht uns dann einen Vorschlag, welcher Getriebemotor am besten für diese Anforderungen geeignet ist.“

Welche Getriebearten eingebaut werden hängt vor allem von der Lage und dem Bauraum am Einsatzort ab. Ist der Platz sehr beengt setzen die Planer bei Lachenmeier eher auf Flachgetriebe

Passende Getriebemotoren für alle Förderwege
Michael Isaack Larsen leitete die Projektabteilung bei Lachenmeier Monsun und hat mit allen Nord-Getriebebauarten gute Erfahrungen gemacht: „Flachgetriebe verwenden wir in Kettenförderern, Becherwerken und Trocknern. Sie sind universell einsetzbar. Kegelstirnradgetriebe werden vor allem bei Platzproblemen eingesetzt, da sie weniger Bauraum benötigen als andere Bauformen. Ein Becherwerk mit einem sehr großen Antrieb auf einer Seite kann sehr schwer werden und diese Getriebeart ist leicht, schlank und maschinennah montiert. Schneckengetriebe kommen für kleinere Anwendungen an Filtern und der Schiffsverladung zum Einsatz.“
Die Lagerkapazität des Terminals beträgt 40.000 Tonnen und verteilt sich auf vier Flachbodensilos mit je 8.000 Tonnen Kapazität für die Langzeitlagerung und sechs kleinere Trichtersilos, die Betriebssilos. Sie können jeweils etwa 1.400 Tonnen lagern und werden für die Zwischenlagerung genutzt, beispielsweise als Puffer für Chargen, die noch getrocknet werden müssen. Der längste horizontale Förderer in der Anlage deckt eine Entfernung von 130 Metern ab, die anderen Förderstrecken betragen rund 60 Meter. Für die vertikale Getreideförderung zur Beladung der Silos und Trockner von oben steht ein ca. 45 Meter hohes Becherwerk zur Verfügung.

Der längste horizontale Förderer in der Anlage deckt eine Entfernung von 130 Metern ab – für Antriebsysteme von NORD kein Problem

Für jede Umgebung die richtige Ausstattung
In explosionsgefährdeten Bereichen wählt Nord für solche Projekte geeignete Atex-Antriebe aus. In einem Getreideterminal mit brennbaren Stäuben sind das z.B. die Innenbereiche. Dabei wird die Klassifizierung des Bereichs und der Grad der Staubentwicklung berücksichtigt. Alle innen verbauten Getriebemotoren gehören normalerweise in die beiden unteren Kategorien Atex-Zone 22 oder Atex-Zone 21. Im Außenbereich verbaute Antriebe lässt Lachenmeier Monsun mit einer korrosionsbeständigen Offshore-Lackierung ausstatten. Gerade in einem Schüttgutterminal an einem Seehafen ist das Umgebungsklima sehr rau. Feuchte, Regen, Salz, Staub und Dreck setzen den Antrieben im Außenbereich zu. Von extra angefertigten aufwendigen Motorenabdeckungen hat Lachenmeier Abstand genommen wie Pedersen erläutert: „Diese Gehäuse zur Abdeckung sind vergleichsweise groß und in ihrer Herstellung nicht zweckmäßig. Aus diesem Grund verwenden wir jetzt eine spezielle Oberflächenbeschichtung und ich muss sagen, dass der Lack der Nord-Antriebe hochwertig ist. Wir haben weltweit zahlreiche Getriebemotoren verbaut, draußen und auch in Hafengebieten. Sie sind alle so gut erhalten, als hätten sie eine Abdeckung. Erst vor zwei Wochen habe ich ein Werk in Estland besucht, das wir vor sechs Jahren errichtet haben und alle Getriebemotoren sind wie neu, selbst wenn sie außen verbaut wurden.“

Alle innen verbauten Getriebemotoren gehören in die beiden unterenEx-Schutz-Kategorien Atex-Zone 22 oder Atex-Zone 21

Energieverbrauch steht immer im Fokus
Bis auf die Atex-Ausführungen erreichen alle verbauten Nord-Getriebemotoren die Energieeffizienzklasse IE3. Energieeinsparung ist für Lachenmeier ein wichtiges Thema, bei dem eng mit Nord Drivesystems zusammengearbeitet wird. Lachenmeier berechnet die Energieanforderungen für den jeweiligen Getriebemotor präzise, sodass keine Energie im eigentlichen Sinne verschwendet wird und achtet auf die richtige Effizienzklasse um den Energieverbrauch wo immer möglich zu reduzieren.
Um die Wartung oder eventuelle Reparaturen zu vereinfachen, setzt Lachenmeier auf Getriebemotorausführungen mit Schrumpfscheibe. So ist es bei Bedarf einfacher das Getriebe von der Welle zu entfernen. Für die Becherwerke ist die optionale Rücklaufsperre ein unerlässliches Ausstattungsmerkmal. Das Getreide sorgt im Vertikalförderer für eine starke einseitige Belastung und wenn es zu einem Stromausfall oder einer anderen Betriebsstörung kommt, fällt das Getreide einfach zurück. Das kann das Becherwerk zerstören. Aufgrund der Rücklaufsperre kann der Motor nicht reversieren und das Becherwerk bleibt einfach stehen und kann erneut gestartet werden.

 

Zum Unternehmen

 

Text/Foto: Nord Drivesystems

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