Das Siegerprojekt beim Deutschen Logistik-Preis heißt „Dachser Future Terminal – innovativer digitaler Zwilling @ILO für eine leistungsstarke Stückgutlogistik“. Damit wird das gemeinsame Projekt von Dachser und dem Fraunhofer IML gewürdigt.
Von den Forschungspartnern im Dachser Enterprise Lab neu entwickelte, auf künstlicher Intelligenz basierende Algorithmen interpretieren die im Sekundentakt von den optischen Scan-Einheiten erfassten Daten, um so sicherzustellen, dass alle Packstücke in Echtzeit automatisch identifiziert, lokalisiert, vermessen und visualisiert werden. Dadurch entsteht ein Echtzeit-Abbild aller Packstücke, Assets und Abläufe eines Umschlaglagers im europäischen Stückgutnetzwerk des Logistikdienstleisters. Die vollautomatische Identifizierung und Lokalisierung von Paletten macht das manuelle Scannen von Barcodes unnötig und führt zu einer Beschleunigung einzelner Prozesse zwischen Warenein- und -ausgang. Das Lagerpersonal bekommt die wichtigsten Informationen für den innerbetrieblichen Transport sowie zusätzliche Informationen wie Gefahrguthinweise oder priorisierte Verladeanweisungen direkt angezeigt.
„Wir investieren in die gemeinsame Forschung mit dem Fraunhofer IML, um die Digitalisierung der Logistik voranzutreiben und um die Qualität unserer Dienstleistung für unsere Kunden weiter zu verbessern“, so Burkhard Eling, Chief Executive Officer (CEO) von Dachser, Kempten. „Der Digitale Zwilling @ILO ist ein wichtiger Meilenstein in unserer digitalen Transformation.“
Überführung in Praxis angedacht
Im nächsten Schritt wollen die Projektpartner die automatische und permanente Vermessung aller Packstücke in die Praxistauglichkeit überführen. Die ermittelten Volumendaten lassen sich dann unter anderem von intelligenten Algorithmen nutzen, um die Verladungs- und Tourenplanung zu unterstützen und die Auslastung von Laderaum zu optimieren.
Für das Projekt des digitalen Zwillings wurden die Umschlaghallen zweier Dachser-Niederlassungen, in Unterschleißheim sowie in Öhringen, zu @ILO-Pilotanlagen umgerüstet. Im nächsten Jahr soll der Roll-Out der neuen Technologie starten und dann sukzessive in die europäischen Dachser-Niederlassungen überführt werden.
Gemeinsam zum Erfolg
Die Partner betonen vor allem den Vorteil einer langjährigen Partnerschaft zwischen Wirtschaft und Wissenschaft. „Aus der Forschung in die Praxis – und das europaweit. Das ist auch vor dem Hintergrund der langen Historie des Fraunhofer IML ein Forschungserfolg. Er verdeutlicht, dass sich die Zusammenarbeit von Wissenschaft und Praxis lohnt. Vor allem dann, wenn sie in den gemeinsamen Teams so intensiv und nachhaltig mit Leben erfüllt wird wie im Enterprise Lab mit Dachser“, kommentiert Prof. Dr. Dr. h.c. Michael ten Hompel, geschäftsführender Institutsleiter am Fraunhofer IML, Dortmund.
Die 17-köpfige Jury des Deutschen Logistik-Preises unter Vorsitz der Journalistin Dr. Ursula Weidenfeld votierte nach den Evaluationsterminen bei den vier Finalisten eindeutig für das Sieger-Konzept. „Das Konzept ist übertragbar auf Logistikdienstleister und Verlader. Bewährte Technologien werden innovativ und praxisorientiert verknüpft und genutzt“, so die Jury.
Als Mitglied des Auditing-Teams und Ausrichter des Wettbewerbs würdigt der BVL-Vorstandsvorsitzende Prof. Thomas Wimmer das verdiente Preisträgerprojekt mit den Worten: „Hier wurde ein Grundproblem der Stückgutlogistik gelöst.“
Text/Foto: BVL/Bublitz