1. Home
  2. /
  3. Wie zuverlässig sind Europas...

Wie zuverlässig sind Europas Kommunikationsnetzwerke?

01.02.2022
von Redaktion F+H

#

Eine schnelle und sichere Datenübertragung wird in der digitalisierten Logistik immer wichtiger. Um zu untersuchen, wie zuverlässig die Kommunikationsnetzwerke sind, haben Forscher des Fraunhofer-Instituts für Materialfluss und Logistik IML gemeinsam mit Dachser und der European Pallet Association e. V. (EPAL) eine Studie durchgeführt.

Mehr als 148.000 zurückgelegte Kilometer in einem Monat: Das ist die Bilanz der Studie, die Forscher des Fraunhofer IML mit ihren Partnern durchgeführt haben. Sie untersuchten damit die Netzabdeckung verschiedener Technologien entlang der befahrenen Routen. Eine flächendeckende Verfügbarkeit ist z. B. für IoT-Devices (IoT: Internet of Things/Internet der Dinge) wichtig, die regelmäßig aktualisierte Sensordaten kommunizieren. In der Studie haben die Beteiligten jeweils fünf Tracker mit fünf verschiedenen Kommunikationstechnologien an 50 EPAL-Europaletten befestigt. Diese haben sie anschließend über das Dachser-Logistikzentrum Dortmund in 24 EU-Staaten verschickt.
Die Tracker nutzen jeweils unterschiedliche Kommunikationsnetzwerke. Darunter sind Funktechnologien wie LPWAN (Low Power Wide Area Network), von denen die Technologien NB-IoT, LTE-M und Sigfox betrachtet wurden. NB-IoT und LTE-M senden auf einer 5G-kompatiblen, lizenzierten Mobilfunkfrequenz, während Sigfox im lizenzfreien Frequenzspektrum funkt. Zusätzlich untersuchten die Forscher die klassischen Mobilfunknetze der zweiten und dritten Generation (2G/3G). Die Technologien unterscheiden sich u. a. im Hinblick auf die Datenrate, den Frequenzbereich, den Energieverbrauch und die Reichweite.
Nach einem Monat kamen die Paletten wieder zum Fraunhofer IML zurück und die Forscher konnten die eingesetzten Technologien anhand von über zwei Millionen Datenübertragungen bewerten. Die Grafik zeigt den Vergleich der Netzabdeckung der untersuchten Kommunikationstechnologien in 24 EU-Staaten entlang der befahrenen Routen (Stand 09/2021).

Verbund von LPWAN-Technologien und klassischem Mobilfunk zielführend
„Die Studie zeigt, dass die klassischen Mobilfunknetze 2G und 3G europaweit noch die höchste Verfügbarkeit haben. Die Nachteile dieser Netze sind aber, dass sie teilweise abgeschaltet werden, weniger Zugriffe pro Funkzelle ermöglichen und einen höheren Energieverbrauch haben“, so Patrick Becker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Fraunhofer IML. Für Logistikanwendungen mit vielen Sensordaten in kleinen Übertragungspaketen seien aus diesem Grund LPWAN-Netze geeigneter. Diese sind noch im Ausbau, bieten heute aber teilweise schon eine flächendeckende Netzwerkverfügbarkeit.
Für logistische IoT-Anwendungen, die einen europaweiten kontinuierlichen Empfang benötigen, empfehlen die Forscher des Fraunhofer IML daher einen Verbund von LPWAN-Technologien (NB-IoT, LTE-M, Sigfox) und klassischem Mobilfunk (2G-4G). Nur so ließe sich zum jetzigen Zeitpunkt eine europaweite Datenübertragung sicherstellen. Die Zukunft der Konnektivität von IoT-Devices liege dennoch zweifelsohne bei den LPWAN-Technologien.

Text/Foto: Fraunhofer IML

Jetzt Newsletter abonnieren

Technologische Innovationen und Branchentrends aus allen Teilbereichen der Fluidtechnik –
Verpassen Sie nicht unsere besten Inhalte

Hier registrieren

Weitere Artikel

Über 100 Partner beim Digitalen Lieferschein
Über 100 Partner beim Digitalen Lieferschein

Lieferscheine digital statt als Papierbelege tauschen: Darum dreht sich die Onlineplattform Cloud4Log, betrieben von der Bundesvereinigung Logistik (BVL) und GS1 Germany. Nun wurde die 100er-Marke der registrierten Unternehmen geknackt.

You have Successfully Subscribed!