Feierliche Eröffnung des Büros und Showrooms am LabCampus München (v.l.n.r.): Jost Lammers, CEO der Flughafen München GmbH,
Markus Schlotter, Managing Director Zentraleuropa, sowie Christina Schläger, People Director Zentraleuropa, beide Exotec,
und Tobias Eschenbacher, Oberbürgermeister der Stadt Freising
Mit dem Bezug eines neuen Standorts am LabCampus des Münchner Flughafens verfolgt Exotec klare Ziele: Die Zusammenführung von Büro, Demo-Center und Technik-Teams soll Synergien fördern und das Wachstum in Zentraleuropa unterstützen. Im Gespräch erläutert Markus Schlotter, Managing Director Zentraleuropa, die Beweggründe für den Umzug und die strategische Bedeutung des neuen Standorts – sowohl für Kundenkontakte als auch für interne Prozesse.
Der neue Standort von Exotec am LabCampus des Münchner Flughafens ist mehr als ein Büro: Er ist ein klares Statement für Wachstum, Nähe zu Kunden und Mitarbeiter-Bindung. Auf rund 2.200 Quadratmetern – davon etwa 530 Quadratmeter für das Demo-Center – finden aktuell mehr als 80 Mitarbeiter Platz, perspektivisch bis zu 110. Markus Schlotter, Managing Director Zentraleuropa, hat die Entwicklung in Deutschland maßgeblich mitgestaltet und blickt im Gespräch auf die Anfänge zurück.
Kunden aus den Bereichen E-Commerce, Lebensmittelhandel, Einzelhandel und Logistikdienstleistung nutzen die Intralogistiksysteme von Exotec bereits seit 2015, dem Jahr der Firmengründung. Der Systemanbieter mit Hauptsitz in Lille, Frankreich, hat den Branchenbedarf nach mehr Flexibilität, Skalierbarkeit und Leistung jedes Unternehmens erkannt und mit dem Skypod-System eine Lösung für immer schnelllebiger werdende Lieferketten gefunden. Bestehend aus Robotern, die sich frei im Raum bewegen und bis zu 15 m hoch in den Regalen klettern können, lässt sich das Kommissionierprinzip „Ware-zum-Mann“ effizient realisieren. Im Jahr 2020 startete Schlotter die Aktivitäten von Exotec in Deutschland – allein aus dem Homeoffice. Ausdruck des in den vergangenen fünf Jahren realisierten Wachstums in Zentraleuropa ist der neue Standort in München.

Blick auf die robotergestützte All-in-One-Lösung im Showroom
Raum für kreatives Miteinander und mehr
Das Herzstück des neuen Standorts ist das integrierte Demo-Center. Es ermöglicht Kundenbesuche, Live-Demonstrationen und technische Schulungen. Hier zeigt Exotec unter anderem die neue Generation seines Skypod-Systems. Die Anfang dieses Jahres präsentierte All-in-One-Lösung vereint Auftragsabwicklung, Pufferung und Sequenzierung – ohne zusätzliche Fördertechnik oder externe Sortierlösungen. Die Technik ist auf modulare Skalierbarkeit ausgelegt, beginnend bei wenigen Robotern und 2.000 Behälterstellplätzen bis hin zu komplexen Großsystemen mit 450.000 Behältern und mehr als 500 Robotern. Ausführliche Informationen über das Skypod-System finden Interessierte in unserer Titelstory der Ausgabe 1/2025.
Die Zielgruppen des Systems reichen vom E-Commerce über die Ersatzteillogistik bis hin zu Anwendungen im Kühlbereich. Für den Tiefkühlbereich kommt ergänzend eine andere Technologie zum Einsatz. Relevant ist die All-in-One-Lösung auch für Omnichannel-Händler, die B2B- und B2C-Aufträge aus einem Lager abwickeln wollen. Hier zeigt sich die Stärke der Lösung: Die softwareorientierte Architektur erlaubt eine hohe Reaktivität, unabhängig von Auftragsstruktur oder Ladehilfsmitteln. Vor allem im Bereich E-Grocery, wo neben gekühlten auch ungekühlte Artikel zu verarbeiten sind, bringt das System Vorteile. Referenzkunden wie Leclerc in Frankreich nutzen bereits entsprechende Anlagen, bei denen auch Kühlbereiche integriert sind. In der Produktionslogistik sieht Schlotter weiteres Potenzial. Mit den Systemfunktionen zur gezielten Sequenzierung lassen sich Anforderungen aus dem Just-in-Sequence-Bereich erfüllen. „Auch wenn der Fokus bislang stärker im Handels- und E-Commerce-Segment liegt, wollen wir künftig mehr industrielle Anwendungen erschließen.“

Schlotter: „Mit unserem innovativen System treffen wir den Nerv der Zeit“
Unternehmenskultur als Teil des Erfolgsrezepts
Nach den weiteren Erfolgsfaktoren befragt, muss Schlotter nicht lange überlegen: Flache Hierarchien, gelebte Werte und der offene Austausch mit den französischen Kollegen sind zentrale Elemente. Mit einem Schmunzeln geht Schlotter auf den Onboarding-Prozess neuer Mitarbeiter ein: „Jede neue Mitarbeiterin oder jeder neue Mitarbeiter baut im Onboarding-Prozess selbst einen Roboter zusammen – nicht nur symbolisch, sondern als Ausdruck des technischen Verständnisses und der Nähe zum Produkt.“
Mit mehr als 150 realisierten Projekten weltweit und über 1.200 Mitarbeitern hat sich Exotec von einem Start-up-Unternehmen zum global tätigen Anbieter entwickelt. Doch Wachstum allein genügt nicht, wie Schlotter betont. Entscheidend sei, dass die Technik im Alltag störungsfrei über Jahre hinweg funktioniere. Als Beleg dafür nannte Schlotter, dass man mehr als 60 Prozent des Jahresumsatzes mit Bestandskunden erwirtschafte. „Der modulare Aufbau, das digitale Monitoring und ein durchdachtes Ersatzteilkonzept sorgen für eine planbare und langlebige Nutzung – unabhängig von Marktsegment oder Auftragsstruktur.“
Text/Fotos: Winfried Bauer/Exotec, f+h