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Sechs Unternehmen mit dem IFOY AWARD 2022 ausgezeichnet

05.07.2022
von Redaktion F+H

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Im Folgenden die Gewinner und ihre Lösungen nach Kategorien

Im Rahmen der Preisverleihung in der BMW Welt in München nahmen Vertreter der Unternehmen Jungheinrich, Locus Robotics, Noyes Technologies, robominds, SSI Schäfer und Synaos den „Oscar der Intralogistik“ entgegen.

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Der International Intralogistics and Forklift Truck of the Year (IFOY) AWARD zeichnet die besten Intralogistikprodukte und -lösungen des Jahres aus. Er hat sich als Indiz für Wirtschaftlichkeit und Innovation etabliert und gilt aufgrund seiner fachlichen Expertise als maßgeblicher internationaler Innovationspreis in der Intralogistik. Basis der Entscheidung ist das dreistufige Audit – bestehend aus dem rund 80 Kriterien umfassenden IFOY Testprotokoll, dem wissenschaftlichen IFOY Innovation Check und dem Jury-Test. Entscheidend ist, dass die Nominierten nicht miteinander verglichen werden, sondern mit ihren Wettbewerbsgeräten am Markt.

Special Vehicle of the Year 2022
Den IFOY AWARD in der Kategorie „Special Vehicle“ holte sich Jungheinrich mit seinem Doppelstock-Stapler ERD 220i. Nach Ansicht der Jury setzt das Flurförderzeug neue Maßstäbe für einen sicheren, optimal geschützten und dennoch sehr kompakten Elektrohubwagen. Die Leistung sei erstklassig und fordere die Konkurrenz heraus, so das weitere Fazit.

Kategorie Special Vehicle: Doppelstock-Stapler ERD 220i, Jungheinrich

Die Federung der Standplattform lässt sich über sechs Schalter auf das Körpergewicht des Bedieners einstellen. Die Arbeitsposition ist angenehm und Bediener fühlen sich deutlich besser geschützt als bei einem klassischen Gabelhubwagen mit klappbarer Plattform. Für zusätzlichen Komfort sorgt die Möglichkeit, sich auf beiden Seiten an die Seitenwand zu lehnen.
Eine weitere Innovation des Hubwagens ist die „smartPILOT“-Deichselsteuerung. Die elektrische Lenkung ist intuitiv und verfügt über eine praktische automatische Mittelstellung für den Geradeauslauf. Die Höhe ist in vier Positionen einstellbar, und die Gabel und der Hubmast sind auch mit einer Hand leicht zu bedienen. Die neue Ladeschnittstelle verbindet den Stapler schnell und einfach mit einem externen Schnellladegerät (bis zu 300 A). Optional ist ein integriertes Ladegerät (25 A) erhältlich, das Flexibilität an jeder 230-V-Steckdose bietet.
Ein Gabelhubwagen mit Doppelstockfunktion hat im IFOY Test Premiere. Es gibt also keinen Vergleichstest, aber der ERD 220i bewegt alle Lasten, die auch in regulären Gabelhubwagen-Tests verwendet werden, leicht und geschmeidig. Der IFOY Teststapler ist ein ERD 220i in der „drivePLUS“-Version und erzielt in seinem leistungsstärksten Modus (P3) eine um 11,2 Prozent höhere Produktivität pro Umschlag als der Testdurchschnitt seiner Klasse. Der Testverbrauch bei 100 Paletten liegt 35 Prozent unter dem Marktdurchschnitt. Das Assistenzsystem „operationCONTROL“ überwacht die Kombination aus Lastgewicht und Hubhöhe in einem selbst wählbaren Lastschwerpunkt bei 500, 600 oder 700 mm. Die „positionCONTROL“-Funktion bietet verschiedene Möglichkeiten der Hubhöhenvorwahl.

Automated Guided Vehicle oft he Year 2022
Den Sieg in der Kategorie „Automated Guided Vehicle (AGV/AMR)“ sicherte sich Locus Robotics mit seiner Locus Robotics AMR Solution. Der kollaborative AMR punktete bei der Jury durch seinen hohen Innovationsgrad und seine hohe Marktrelevanz vor dem Hintergrund des stark wachsenden Onlinehandels und der Nachfrage nach kostengünstigen Lösungen zur Durchsatzerhöhung.

Kategorie Automated Guided Vehicle: Locus Robotics AMR Solution, Locus Robotics

Das Picken in den 45 Kilogramm leichten Fahrroboter geht problemlos vonstatten: Auf dem übersichtlichen Touchscreen werden Art und Menge der am Ort zu entnehmenden und in den Kleinladungsträger auf dem Locus-Robot einzulegenden Produkte sehr gut sichtbar angezeigt.
Das Problem des Fachkräftemangels löst Locus wirkungsvoll, indem es die Mitarbeiter von den Kommissionierwägen trennt: Die Arbeit kommt zu den Kommissionierenden, also ein klassisches Ware-zur-Person-Prinzip. Allerdings nicht stoisch wie angewurzelt nur an einem festen Arbeitsplatz stehend, sondern „fließend“ in einem gewissen Bereich, der im Normalfall aber nicht über die Lagergasse hinausgeht.
Für die optimale Pickroute und welche Bestellungen auf einem Container verheiratet werden, clustert die Locus-Software die Bestellungen. Im Feld arbeitet das System mit hochwertigen Lidar-Sensoren. Das Kommissioniersystem erhöht die Produktivität auch dadurch, dass der Mitarbeitende an einer einzelnen Pickposition beispielsweise nur acht anstelle von zwölf Sekunden zubringt – das summiert sich. Beim Picken sind beide Hände für die zu pickenden Produkte frei.

Start-up of the Year 2022
Der IFOY AWARD 2022 in der Kategorie „Start-up of the Year” geht an die Lösung Noyes Storage von Noyes Technologies. Die Jury wählte in dieser Kategorie das erste robotikbetriebene, ultradichte, automatisierte und hochflexible Nano-Logistiksystem an die Spitze.

Kategorie Start-up of the Year: Nano-Logistiksystem, Noyes Technologies

Im Nano-Fulfillment-Hub können die Endkunden in städtischen Bereichen ihr Produkt entweder rund um die Uhr selbst abholen. Alternativ bringen Last-Mile-Delivery-Anbieter per Fahrrad oder E-Lastenrad die Produkte nachhaltig und emissionsfrei zu den Endkunden.
Noyes kann mit seiner Lagertechnik bereits kleinste Flächen automatisieren. Bis zu 2.000 Stock Keeping Units (SKUs) können etwa in einem 30-Quadratmeter-Lager komprimiert werden. Dabei arbeitet das Plug-and-Play-System Noyes Storage mit Modulen von 500 x 700 mm. Pro Modul wird mit einer Aufbauzeit von nur zehn Minuten kalkuliert, wobei das beim Kunden im laufenden Betrieb geschehen kann. Auf einen Carrier passen bis zu acht Boxen. Bis Ende 2022 sollen auch Module mit Kühlung integriert werden.
Der Transportroboter mit selbst entwickelter Steuerung, der darin arbeitet und bis zu 60 Kilogramm schwere Behälter transportieren kann, ist aus Aluminium und 20 Kilogramm schwer, soll später aber einem Kunststoff-Spritzgießteil mit maximal zehn Kilogramm weichen. Zum Betrieb des Nano-Lagers ist ausschließlich ein 230-Volt-Anschluss notwendig.

Robot oft he Year 2022
Der IFOY AWARD 2022 in der Kategorie „Robot“ geht an die Münchner Firma robominds mit ihrem neuronalen Roboter-Betriebssystem „robobrain.NEUROS“. Die internationale Jury wählte das neuronale Roboter-Betriebssystem zur besten Neuentwicklung in diesem Segment.

Kategorie Robot: robobrain.NEUROS, robominds


Optimiert auf den Industrie-PC robobrain und als eine Plattform für alle Roboter, Greifer und sonstigen Kinematiken, schafft „NEUROS“ (Neural Robotic Operating System) eine Automatisierungsumgebung, die anwenderzentrisch und problemlos zu bedienen ist – für Szenarien jedweder Industrie und Unternehmensgröße. Auf dem industrialisierten Betriebssystem wird jede Funktion der Robotikkomponenten zum Skill. Das Baukastenprinzip gilt für die Software sowie für die Hardware-Schiene. Ein Skill ist zum Beispiel die Kommissionierung. Im Testaufbau können mehrere Anwendungen gezeigt werden: Palettierung, Box-Erkennung etc. Man versteht sich nicht als Systemintegrator, sondern als Problemlöser. Es steht also nicht der Greifer selbst, sondern immer die Applikation im Vordergrund.
Die Skills wiederum sind einfach zu beziehen – über den robominds Skill Store, individuell adaptierbar oder selbst zu entwickeln mithilfe des robominds Skill Software Development Kit (SDK). Es gibt Vision-Skills (wie Item Picking oder Bin Picking), Control-Skills für die Programmierung von Robotern beziehungsweise das Flottenmanagement mehrerer Roboterzellen oder auch Treiber-Skills für verschiedene Roboter, Greifer, Kameras und so weiter.
Die Marktrelevanz eines herstellerneutralen und zuverlässigen Robotik-Betriebssystems mit Unterstützung KI-basierter Prozesse ist nach Ansicht der Jury als sehr hoch einzuordnen.

Integrated Warehouse Solution of the Year 2022
Zu den Königsklassen beim IFOY AWARD zählt die Kategorie „Integrated Warehouse Solutions“. Im Finale setzte sich SSI Schäfer mit seinem IKEA-Project Flat Pack Picking durch. Mit Flat Pack Picking hat das Unternehmen eine automatisierte und schlüsselfertige Systemlösung für die sichere und volumenoptimierte Palettierung schwerer und großer Artikel umgesetzt. Der Einsatz von Portalrobotern ermöglicht dabei die effiziente Handhabung eines sehr heterogenen Artikelspektrums. Die IFOY Tester bewerteten die Lösung als ausgereift und interessant – auch für andere Branchen.

Kategorie Integrated Warehouse Solutions: Flat Pack Picking, SSI Schäfer

IKEA betreibt in Dortmund Deutschlands größtes Kundenbestellungs-Distributionszentrum. Zusammen mit dem langjährigen Partner SSI Schäfer hat man dort erfolgreich die Mitarbeitenden von schweren körperlichen Tätigkeiten entlastet. Schwere und große Artikel werden mithilfe des neuen Kommissioniermoduls von SSI Schäfer volumenoptimiert palettiert, die Mitarbeitenden werden von unergonomischen Arbeiten befreit. Gleichzeitig werden automatisch optimale Packmuster für die Auftragspaletten erzeugt.
Einer der vier Portalroboter kommt mit seinen 16 Saugnäpfen, die das Packgut von oben greifen, und den Kameras an den vier Ecken auf eine theoretische (technische) Pickleistung von 70 bis 80 Picks pro Stunde. Damit sind die vier Roboter das schnellste Glied in der ganzen Anlage. Die vier Portalroboter schaffen zusammen maximal 312 Picks, derzeit sind es im Realbetrieb gut 200 Picks pro Stunde. Zwischenlagen auf den einzelnen Packstücken, die dem schnellen Hebe- und Transportvorgang der Pakete im Wege stehen, werden zuverlässig erkannt und entfernt.

Special of the Year 2022
Sieger in der Kategorie „Special of the Year” wurde in diesem Jahr Synaos mit seiner Synaos IMS – Vehicle Localization zur lückenlosen Lokalisierung von Transportfahrzeugen. „Die einfache Echtzeitlokalisierung von Flurförderzeugen aller Art mithilfe dieses überzeugenden Lokalisierungssystems hilft den Kunden auf ihrem Weg zur vollständigen Digitalisierung der Intralogistik“, urteilten die Jury. Im Innovation Check punktete die Lösung durch ihre hohe Marktrelevanz.

Kategorie Special of the Year: Synaos IMS – Vehicle Localization, Synaos

Die meisten Gabelstapler, die in Unternehmen umherfahren, werden noch händisch gesteuert und sind demzufolge nicht oder nur rudimentär digitalisiert. Beim System Synaos IMS – Vehicle Localization sorgt ein kamerabasiertes Sensor-Kit für deren kosteneffiziente Lokalisierung – per modernster Computer-Vision-Technologie.
Synaos ist eine Software-Company, hat sich aber entschieden, eine kleine Hardware zu bauen. Dabei handelt es sich um ein kleines schwarzes Kästchen (19 x 12 x 6 cm). Es wird auf einem Stapler geschraubt und projiziert seine Bilder auf einen Bildschirm. Man kann damit auch problemlos die Flottenauslastung erfassen, aber auch Heatmaps für kritische Punkte im Lager erstellen oder Lagerlayouts optimieren. Jedes Flurförderzeug mit einer Stromversorgung und einer Montagemöglichkeit lässt sich mit dem Sensor-Kit Synaos IMS – Vehicle Localization ausstatten – ein riesiger Markt.

 

 

Text/Foto: Ifoy Award

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