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Visionäre

Logistics Hall of Fame: Palettenpioniere geehrt

01.12.2022
von Redaktion F+H

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Im Traditionskaufhaus KaDeWe in Berlin wurden die Wegbereiter für den weltweiten Siegeszug der Palette in die Ruhmeshalle der Logistik aufgenommen. Knapp 200 Gäste aus Wirtschaft, Wissenschaft und Politik würdigten die Verdienste der Palettenpioniere.

Einen Platz unter den berühmtesten Logistikern der Welt erhalten in diesem Jahr nicht nur zwei Persönlichkeiten, sondern zum ersten Mal vergab die Jury auch zwei Plätze an Vereinigungen. „Eine Wirtschaft ohne Paletten können wir uns heute kaum noch vorstellen. Wer Güter in größeren Einheiten verdichten und sie platzsparend lagern möchte, wer Wert legt auf einen effizienten, schnellen und sicheren Transport, der kommt an der Palette nicht vorbei. Nur so ist eine optimale und nachhaltige Auslastung unserer Infrastruktur möglich. Die Palette ist das Fundament der Logistik. Und die Logistik ist das Rückgrat unserer Wirtschaft“, betonte Dr. Volker Wissing, Bundesminister für Digitales und Verkehr, in seiner Laudatio. Der Politiker ist seit April 2022 Schirmherr der Weltruhmeshalle der Logistik.

Posthum geehrt
Posthum wurde George Raymond Sr (1890-1967) in die Logistics Hall of Fame aufgenommen. Der US-Amerikaner gründete den Intralogistikspezialisten The Raymond Corporation und erfand die 1939 patentierte doppelte Holzpalette. Steve Raymond, ehemaliger Präsident der Raymond Handling Concepts und Enkel von George Raymond Sr, nahm die Trophäe aus der Hand des Bundesverkehrsministers entgegen.
Auch einen Platz in der Ruhmeshalle belegt Oliver Richter (1920-2014). Der Australier sah in den 1960er Jahren als Manager von Brambles das Potenzial eines geschlossenen Mietpools für Ladungsträger. Zudem verhalf er dem heutigen CHEP-System als geschlossenen Mietpool international zu großem Erfolg. Die Urkunde bekam der Senior Vice President & Country General Manager, Central & Eastern Europe bei CHEP, Volker Sdunzig, überreicht.

Europäische Verdienste
Die UIC (Union Internationale des Chemins de Fer) gilt in der Logistik als die Mutter der Europalette, die 1961 in einem Arbeitskreis der europäischen Bahnen entwickelt wurde. Der internationale Eisenbahnverband forcierte die Vereinheitlichung der Paletten. Gleichzeitig verpflichtete er alle Unterzeichner eines Vertrags zur Einhaltung der Normen, zur Produktion sowie zur Reparatur der Europalette. Thomas Metlich, Vorsitzender der UIC-AG „Fragen der Palettierung“, bekam die Auszeichnung für den Verband ausgehändigt.
Für die European Pallet Association e. V. (EPAL) nahm dessen Präsident Dirk Hoferer die Urkunde aus Glas und Stahl in Empfang. In den 1970er Jahren übernahm das heutige Nationalkomitee der Vereinigung die Verbreitung und die Qualitätssicherung der Europalette in weiten Teilen. Die 1991 gegründete EPAL hat den Poolgedanken weitergesponnen und die Qualität der Europalette gesichert.
Die Entscheidung über den Einzug der Palettenpioniere in die Logistics Hall of Fame fällte im Sommer die 70-köpfige Jury, der Persönlichkeiten aus Wirtschaft, Wissenschaft, Politik und Medien in 13 Nationen angehören.

Persönliche Auszeichnung
Auch dem Supply-Chain-Chef des Logistikdienstleister HAVI, Neil Humphrey, wird der Galaempfang lange in Erinnerung bleiben. Der Brite wurde als „TRATON Logistics Leader of the Year 2022” geehrt. Friedrich Baumann, Vorstandsmitglied für Sales und Customer Solutions bei der TRATON-Marke MAN Truck & Bus und Vertreter des Award-Stifters, würdigte in seiner Laudatio Humphrey als „Vorreiter für nachhaltige Supply-Chain-Praktiken und Digitalisierung, engagierten Netzwerker und unermüdlichen Treiber von Digitalisierungsinitiativen sowie Pilotprojekten mit neuen Technologien“.

Wurde als TRATON Logistics Leader of the Year 2022 ausgezeichnet: Neil Humphrey, der für die Supply Chain beim Logistikdienstleister HAVI verantwortlich ist.

Im Rahmen des Galaempfangs kündigte die Organisation einen neuen internationalen Stifterpreis an. Mit der Lynn C. Fritz Medal for Excellence in Humanitarian Logistics sollen ab 2023 jährlich humanitäre Organisationen und deren Partner für herausragende Logistikprojekte ausgezeichnet werden. Initiator und Stifter der Medaille ist das Fritz Institute in San Francisco (USA). Benannt ist der Award nach dem Gründer und CEO des Instituts, Lynn C. Fritz, der 2021 als „Begründer der Logistik für humanitäre Organisationen“ in die Logistics Hall of Fame aufgenommen wurde. „Mit der Auszeichnung sollen die Bedeutung herausragender Logistikleistungen innerhalb des Sektors hervorgehoben und innovative Ansätze zur Stärkung der Katastrophenhilfe gefördert werden“, betonte der Entrepreneur während des Galaempfangs. Ab März 2023 können sich humanitäre Organisationen mit erfolgreich abgeschlossenen Projekten auf der Website der Logistics Hall of Fame für die Auszeichnung bewerben.

Anlaufbild: Vertreter der Palettenpioniere nahmen die Mitgliedsurkunde der Logistics Hall of Fame in Empfang

Zur Website

 

Text / Foto: Logistics Hall of Fame / Sebastian Gabsch

 

 

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