Der IFoy Spin-off Award Start-up of the Year geht an Brightpick für den autonomen, mobilen Kommissionierroboter Brightpick Autopicker. Die internationale Jury wählte den KI-basierten 2-in-1-Robot zur besten Neuentwicklung in diesem Marktsegment.
Der Autopicker des 2021 in Bratislava gegründeten Start-ups Brightpick ist der erste autonome mobile Kommissionierroboter der Welt. Bei der Entwicklung arbeitete Brightpick eng mit dem Schwesterunternehmen Photoneo zusammen. Gleiche Gründer, ähnliche Technologie: 3D-Vision, Robotik, KI und Software für ein funktionierendes Warehouse Execution System. Autopicker-Installationen mit insgesamt 70 Geräten finden sich inzwischen in den USA (Hauptsitz), in Deutschland, in der Slowakei und in Tschechien.
Was ist neu bei dieser Art der Kommissionierung: Der Autopicker zieht den Quellbehälter aus dem dem Standardregal, das ohne Rollen oder Schienen auskommt. Während sich der Roboter zum nächsten Lagerplatz weiterbewegt, nimmt er wie ein menschlicher Picker die Kommissionierung in den Zielbehälter vor, während er den gepickten Behälter zum nächsten Lagerplatz bringt. Es muss also immer ein leerer Platz zur Verfügung stehen, in den der Behälter abgestellt werden kann. Der Autopicker arbeitet mit einem Wagen, der Aufträge selbstständig kommissioniert und konsolidiert – ganz ohne menschliches Eingreifen.
Technisch betrachtet nutzt Autopicker für diesen Vorgang ein patentiertes Design mit zwei Behältern, um Lagerbehälter (Storage Tote) aus dem Regal zu ziehen, die Artikel per Robotergreifarm zu picken und in einen Auftragsbehälter (Order Tote) zu legen. Der große Unterschied zu anderen Fulfillment-Robotern besteht darin, dass der Autopicker nicht zu zentralen Kommissionierstationen fahren muss. Ein weiterer Vorteil ist seine Vielseitigkeit, da er nicht nur für die Kommissionierung im Regalgang eingesetzt werden kann, sondern auch für andere Aufgaben wie die Palettenkommissionierung, den Lagernachschub, die dynamische Lagerung, die Auftragskonsolidierung, Zwischenlagerung und den Versand. Und ist zum Beispiel beim Picken menschliches Fingerspitzengefühl erforderlich, kann der Autopicker auch für eine normale Ware-zur-Person-Kommissionierung eingesetzt werden.
Darüber hinaus können die Roboter zuverlässig eine Vielzahl von Produkten kommissionieren, darunter gekühlte und ungekühlte Lebensmittel, Pharmazeutika, medizinische Geräte, verpackte Waren, Kosmetika, Elektronik oder Textilien in Plastikverpackungen. Die gesamte Autopicker-Flotte und der Fulfillment-Prozess im Lager werden von der Brightpick-Intuition-Software orchestriert und optimiert.
Ifoy Fazit: Die Tatsache, dass die Kommissionierung während der Fahrt eines Roboters von einem Ort zum anderen erfolgt, ohne dass der Roboter zu einer Basisstation zurückkehren muss, ist neu und revolutionär. Obwohl eine exakte Messung während der Live-Beurteilung bei den TEST DAYS nicht möglich war, konnte eine höhere Durchsatzrate und somit eine erhebliche Zeitersparnis bestätigt werden. Dies führt zu einer Verringerung der benötigten Roboter, was sich positiv auf den Return on Investment auswirkt und die Kommissionierkosten spürbar senkt. Laut Brightpick sind die Einsparungen bei den Arbeitskosten deutlich höher als bei herkömmlichen Goods-to-Person-Stationen, bei gleichzeitig höherem Durchsatz, einfacherer Installation und niedrigeren Kosten. Das Unternehmen gibt an, dass die Kommissionierkosten halbiert wurden.
Text/Foto: Ifoy